Medizin-Geschichten

Die Heilpflanze des Monats November 2014
Kurioses, Bizarres, Interessantes

Folge 31: Echter oder Edler Lorbeer (Laurus nobilis)

Unser Gewürzlorbeer heißt nicht ohne Grund der „edle“. Der Baum, der aus der Mittelmeerregion stammt, war im Altertum eine der bedeutendsten Pflanzen der Mythologie und das Attribut vieler Gottheiten. So war Laurus nobilis die heilige Pflanze des Apoll. Das erste Heiligtum des Apollon war denn auch ein Lorbeerhain, nämlich der berühmte Hain des Orakels von Delphi.

Die Pflanze war aber auch das Attribut der personifizierten Ehre („Honor“), deshalb wurden Sieger bei Griechen und Römern mit Lorbeer bekränzt. Der Lorbeerkranz behielt seine Bedeutung bei. Er wurde in späteren Jahrhunderten das Symbol von Dichtern und Künstlern. Bekannt ist zum Beispiel das Porträt des mir Lorbeer bekränzten Dante.
Bei Gewitter rät unser Volksmund: „Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen.“ Die alten Römer schwuren auf Lorbeerbäume, denn der Blitz soll dort nie einschlagen. Kaiser Tiberius (42 v.Chr. bis 37 n.Chr.) war dessen so sicher, dass er  bei Gewitter stets einen Lorbeerkranz aufsetzte. Dass Lorbeer vor Blitzeinschlag schützt, ist allerdings nicht bewiesen. Wahrscheinlich ist es wie mit den Buchen: Es ist Unsinn und Aberglaube. Bei Gewitter sollte man unter keinem Baum Schutz suchen, und auch ein Lorbeerkranz wird nichts ausrichten können.

Lorbeer ist von alters her auch eine wichtige Zauberpflanze. Aus dem 16. Jahrhundert zum Beispiel stammt ein Rezept, nach dem der Saft des Lorbeers mit dem der Weißen Lilie gemischt wird. In diesem Zaubersaft entwickeln sich dann nämlich Würmer, heißt es weiter. Diese muss man heimlich in die Jackentasche seines Feindes schmuggeln. Das bringt den dann um den Schlaf, so verliert er alle seine Kräfte.

Bis in die frühe Neuzeit hinein galt der Lorbeer als eine Zauberpflanze, mit der man Verborgenes sehen kann. Schon das Orakel in Apollos Lorbeerhain Delphi beruhte wohl auf dem Kauen von Lorbeerblättern. Aber es gab auch ein einfaches Lorbeer-Orakel für jedermann: Man stellt eine Frage und verbrennt Lorbeerblätter. Verbrennten die Blätter unter lautem Knacken ist das ein gutes Omen, verbrennen sie dagegen lautlos, entspricht das einer negativen Antwort auf die Frage.

Lorbeerblätter sind also zu sehr viel mehr zu gebrauchen, als nur zum Würzen von Suppen und Soßen.

Quellen:
u.a. Marianne Beuchert: „Symbolik der Pflanzen“ und verschiedene Internetseiten

Ursula Armstrong | Redaktion | Sperberweg 2 | D-82152 Krailling | Telefon: +49 (0) 163 / 313 21 10 | e-mail: mail@uschi-armstrong.de | www.redaktion-armstrong.de

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Lorbeer

Blätter des Echten oder Edlen Lorbeer. Wer größere Mengen davon isst, riskiert Trance und Bewusstseinsstörungen. Es wird deshalb vermutet, dass die Visionen der Priesterinnen (Pythias) im Orakel von Delphi durch das Kauen von Lorbeerblättern mit beeinflusst werden.

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